Ideologie

Die Kust der Tradition

Unter einer traditionellen Orgel verstehen wir Instrumente mit folgenden Merkmalen:

  • Klarer Werkaufbau nach gängigen Mustern
  • Geschlossene Gehäuse aus Massivholz
  • Rein mechanische Trakturen
  • Altbewährte, möglichst einfache Konstruktionsprinzipien
  • Klangliche Ausrichtung nach den Schwerpunkten der Orgelliteratur
  • Natürliche Materialien
  • Handwerkliche Herstellung
  • Eigene Pfeifenproduktion

Nach diesen Prinzipien gebaute Orgeln sind zuverlässig, langlebig und brauchen wenig Unterhalt. Mit ihrer zeitlosen Gültigkeit werden sie modische Schwankungen am ehesten überdauern.
In musikalischer Hinsicht vermögen sie den Bedürfnissen der allermeisten Kirchgemeinden vollauf zu genügen. Innerhalb dieses Konzeptes können einzelne Instrumente noch konsequenter historisierend ausgerichtet werden und als eigentliche Stilkopien zu wertvollen Helfern der historischen Aufführungspraxis werden.


Die Grenzen der traditionellen Orgel

  • Die rein mechanische Spieltraktur setzt der Orgelgrösse und der Hinwendung zur Romantik gewisse Grenzen.
  • An grossen Orgeln erschwert eine rein mechanische Registertraktur die Wiedergabe komplizierterer Kompositionen.
  • Die moderne Ästhetik gerät vermehrt in Konflikt mit der traditionellen Gehäusekonstruktion.
  • Das relativ fest gefügte Klangbild der traditionellen Orgel bietet der musikalischen Avantgarde zu wenig Möglichkeiten.
  • Handarbeit und hohe Fertigungstiefe gepaart mit höchsten Ansprüchen an Qualität und Individualität haben ihren Preis.

Obwohl wir weiterhin mit voller Überzeugung zum traditionellen Konzept stehen, nehmen wir die genannten Gegenargumente ernst. So finden sich vereinzelt in neueren Metzler-Orgeln wieder klangliche und technische Ideen, welche während Jahrzehnten gemieden wurden (Doppelregistrierung, symphonische Intonation, moderne Gehäusegestaltung).

Mit dieser stilistischen Horizonterweiterung machen wir durchaus positive Erfahrungen, da einerseits etliche Errungenschaften auch unseren traditionellen Orgeln zugute kommen und wir andrerseits neue Herausforderungen annehmen können.


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